Die Künstlerinnen der Ausstellung FEMALE - lebt und arbeitet in Wien
Die Ausstellung wurde von Veronika Rudorfer kuratiert und von Nina Schedlmayer eröffnet.
Laufzeit: 27. Juni bis 31. Juli 2019, Dienstag bis Freitag 13 - 18 Uhr
Galerie Rudolf Leeb, 1070 Wien, Kaiserstrasse 76
Die nachfolgenden Fotos stammen von Marlene Fröhlich | LuxundLumen.com
Die Ausstellung „FEMALE – lebt und arbeitet in Wien" versammelt – dem Fokus der Galerie Rudolf Leeb entsprechend – junge Kunstschaffende mit Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Wien. In aktuellen Arbeiten zeigen sich die unterschiedlichen Praktiken von 13 Künstlerinnen, die durch profunde Materialkenntnis, mediale Experimentierfreude wie auch künstlerische Autonomie verbunden sind. Nur durch Sichtbarmachung in Form von Ausstellungen und Teilhabe am Kunstmarkt wird eine Einschreibung von jungen Künstlerinnen in die Kunstgeschichte und deren Diskurse möglich.
Mit Arbeiten von Alexandra Baumgartner | Ina Aloisia Ebenberger | Lilya Corneli | Birgit Graschopf | Song Jing | Kaja Clara Joo | Zhanina Marinova | Karina Mendreczky | Hanna Schibel | Anna Steinhäusler | Veronika Suschnig | Alexandra Tatar | Daniela Zeilinger
Veronika Suschnig
Ausgangspunkt der Installation Kinderzimmer (2019) von Veronika Suschnig sind Kinderzeichnungen der Künstlerin, markant durch den gespiegelten Vornamen signiert. Indem die Arbeiten Katze und Selbstportrait als Schlange (beide 2019) vor mit Kinderzeichnungen bedruckten Tapetenbahnen positioniert werden, entsteht eine eigene, geradezu intime Räumlichkeit – die Betrachtenden finden Einlass in die bildliche Vergangenheit der Künstlerin.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/veronika-suschnig
Daniela Zeilinger
In der großformatigen Arbeit Giacomo (2019) untersucht Daniela Zeilinger Grenzbereiche zwischen Fotografie und Malerei. Durch den Einsatz und Manipulation analoger fotografischer Verfahren werden Erwartungen an das jeweilige Medium (Fotografie – technische Präzision, Abbildfunktion / Malerei – gestische Freiheit, künstlerische Übersetzung) offengelegt und geschickt unterlaufen.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/daniela-zeilinger
Lilya Corneli
Lilya Corneli nimmt in Better Halves (2011) Bezug auf den von Platon im Dialog Symposion entwickelten Mythos des Kugelmenschen. Indem sie Fotografien des Männlichen und des Weiblichen verbindet, legt sie gegenwärtige Fragen nach Identitätskonstitution offen und verortet Platons Mythos im Hier und Jetzt.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/lilya-corneli
Karina Mendreczky
Ausgangspunkt für Karina Mendreczkys Arbeit Spielbogen (2019) sind Erinnerungen an die Kinderspielplätze ihrer Kindheit. Sie tradiert deren formales Vokabular in das Medium der Druckgrafik und lässt durch gezielte Reduktion und Fragmentierung die individuelle Erinnerung in eine kollektive Ästhetik übergehen.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/karina-mendreczky
Kaja Clara Joo
Die Skulptur Klagefuß (2019) von Kaja Clara Joo setzt sich aus 12.000 aus Latex gegossenen Fingern zusammen, die in ihrem Zeigegestus die Betrachtenden direkt adressieren. Dem Werk ist durch die allmähliche Verfärbung des Materials Latex wie auch die ihm immanente Beweglichkeit eine Dynamik eingeschrieben, die ein rein passives Sehen verunmöglicht.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/kaja-clara-joo
Song Jing
Song Jing spürt in der Serie Needle in the Sea (seit 2018) Identitätskonstruktionen zwischen Ost und West nach und befragt die Rolle des Individuums in der jeweiligen Gesellschaft. Auf kleinformatigen Baumwollkartons schreiben sich individuelle Emotionen ein, die sich zu einer großen Akkumulation von Gefügen fügen – auf der Suche nach Gleichgewicht.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/song-jing
Ina Aloisia Ebenberger
Ina Aloisia Ebenberger untersucht in Rot (2018) die spezifische Materialität von Kunstfell. Die klaren Konturen der dem Fell eingeschriebenen Formen nehmen dem textilen Träger jede Weichheit und lassen an die Ästhetik des Holzschnitts denken. Im Grenzbereich zwischen textiler und grafischer Kunst entsteht ein hybrides Werk, das Gattungsgrenzen bewusst unterläuft.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/ina-aloisia-ebenberger
Birgit Graschopf
In der Serie Concrete (2019) macht Birgit Graschopf das Material Beton gleichzeitig zum künstlerischen Medium wie auch zum fotografischen Referenten. In Auseinandersetzung mit faschistischen Architekturen in und um Triest werden fotografische Bilder von Wohnprojekten auf Beton belichtet, das Material bedingt eine Verunklärung und Reduktion der visuellen Information. Eine Verortung ist den Betrachtenden nicht länger möglich, es entstehen Momente des Unheimlichen.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/birgit-graschopf
Zhanina Marinova
Dem von dominierender Vertikalität geprägten Siebdruck Sundogs (2019) von Zhanina Marinova gehen Zeichnungen voraus, welche die Künstlerin in der Horizontalen anlegt. Der Wechsel des Mediums bedingt auch den Wechsel der Ausrichtung und befragt so die Positionierung der Künstlerin, wie auch der Betrachtenden gegenüber der jeweiligen Arbeit.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/zhanina-marinova
Anna Steinhäusler
Eine Verschränkung aus Sujet und künstlerischem Medium ist in Flicken (2017) von Anna Steinhäusler angelegt. In abstrahierten menschlichen Formen untersucht die Künstlerin soziale Relationen und deren fragiles Gleichgewicht ebenso wie Momente der Berührung. Diese Bruchlinien, Fehlstellen und Sprünge manifestieren sich in der Materialität des Tons in poetischer Weise.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/anna-steinhaeusler
Hanna Schibel
In der Serie Auf den Spuren des Archetypen (2017/2018) abstrahiert Hanna Schibel das Endoskelett eines Seeigels durch die materielle Umdeutung des opaken Kalks in transparentes Gießharz und legt damit die inhaltliche Aufladung des jeweiligen künstlerischen Materials offen. Durch spezifische Präsentations- und Lichtverhältnisse verstärkt sich die Taktilität der Formen, die sich zugleich durch ihren Status als Kunstwerk jeglicher Berührung entziehen.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/hanna-schibel
Alexandra Baumgartner
Alexandra Baumgartner vor ihren Arbeiten "Black Circle" und "introspection_04-b"Ausgangspunkt für Alexandra Baumgartners Arbeiten Black Circle (2017) und introspection_04-b (2018) sind auf Flohmärkten oder Verkaufsbörsen gefundene, analoge Fotografien. Durch Manipulationen des fotografischen Bildes – beispielsweise durch Übermalungen und Montagen – entstehen Leerstellen, Zerrbilder oder Doppelungen, denen sich im Prozess des Betrachtens das Unheimliche einschreibt.
Alexandra Tatar
Die Videoarbeit Albertine (2019) von Alexandra Tatar dokumentiert die gleichnamige Performance der Künstlerin in der Wiener Bujattivilla 2018. Ausgehend von Albertines Traum in Arthur Schnitzlers Traumnovelle entstand die Performance in Interaktion mit der Architektur der Villa. Im Fokus steht das Ritual des Bades, das hier religiös, erotisch und auch mythisch konnotiert wird.
https://www.galerierudolfleeb.at/collections/alexandra-tatar