• Fabian Weiss / Freiwillige Waldbrandbekämpfer*innen in Sibirien

    Der Dokumentations- und Reportagefotograf Fabian Weiss zeigt im Rahmen der Foto Wien 2022 Aufnahmen von seinem Besuch bei den "Freiwilligen Waldbrandbekämpfer*innen in Sibirien" der in Zusammenarbeit mit Greenpeace zustande gekommen ist.
    Die Ausstellung wurde von Walter Seidl kuratiert.

    11. März bis 1. April 2022
    Mi - Fr: 14 - 18 Uhr
    1080 Wien, Strozzigasse 36

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    Fabian Weiss / Freiwillige Waldbrandbekämpfer*innen in Sibirien

    • Zu den Arbeiten von Fabian Weiss

      Russland ist mit 809 Millionen Hektar das waldreichste Land der Erde. Nirgends sonst gibt es so große, zusammenhängende Nadelwälder. Jedes Jahr kommt es dort auf mehreren Millionen Hektar zu verheerenden, meist von Menschen verursachten Bränden. Die großflächigen Infernos vernichten die Vegetation und gefährden die Landbevölkerung. Dutzende kommen ums Leben und das Ausmaß wird von der Regierung in der Regel verschwiegen oder heruntergespielt. Russlandweit brannten 2016 beispielsweise rund 85.000 Quadratkilometer ab, was in etwa dem Staatsgebiet Österreichs entspricht.

      Die Verbindung zwischen Mensch und Natur ist hier und an vielen anderen Orten der Welt außer Kontrolle geraten und der menschengemachte Klimawandel heizt die Dissonanz weiter an. Das Zusammenleben in Zeiten des Anthropozän muss neu gedacht werden und kann sich am Engagement der freiwilligen Feuerwehrkräfte im Osten Russlands ein Beispiel nehmen.

      Diese Gruppen organisieren sich über soziale Medien und fahren mit primitiver Ausrüstung hinaus in die Wälder, um die lebensgefährliche Feuerbekämpfung an vorderster Front zu improvisieren. Es sind vor allem die Torfbrände, die eine Gefahr für den Menschen durch Rauch und Brand darstellen und sich meist unerkannt im Boden kilometerweit in trockengelegten Gebieten verbreiten. Die weißen Stämme der Birken sind unten schwarz, Baumriesen mit verkohlten Wurzeln kippen um. Darunter liegt der Torf, bis zu 600 Grad heiß.

      Die Fotografien von Fabian Weiss dokumentieren die Arbeit der freiwilligen Helfer in Sibirien im Osten Russlands. Schon 2016 hat er von der Unwissenheit der Bevölkerung und der weiten Verbreitung der Brände um die Millionenstadt Irkutsk erfahren, in der die Wettervorhersage nicht Regen oder Sonne anzeigte - sondern Rauch. Bei Einsätzen zur Löschung von Torfbränden und einem Trainingscamp am Baikalsee hat er lokale Löschgruppen dann mehrere Wochen begleitet.

    • Kurzbiografie

      Fabian Weiss (*1986) arbeitet als Fotograf und visueller Künstler in Österreich, Deutschland, Osteuropa und weiter östlich. Seine persönlichen Projekte befassen sich meist mit der Frage, wie sich der globale Wandel in alltäglichen und persönlichen Strukturen niederschlägt.

      Fabian Weiss beschäftigt sich in seinen Arbeiten zumeist mit Menschen, die an Rändern der Welt leben und deren Themen und Herausforderungen nicht im Fokus der globalen Aufmerksamkeit stehen. Diese Themen sind nicht nur für sie selbst und ihr Leben, sondern auch für unser aller Überleben auf diesem Planeten von Bedeutung. Es geht hier um globale Erwärmung (Waldbrände in Sibirien), Unterbrechung von Migrationsrouten durch Mauerbau (USA-Mexiko), aber auch die Ermächtigung von Frauen in Männerdomänen (Tibetanisches Frauenfußball-Team im Exil). Fabian Weiss richtet den Fokus seiner Objektive auf Areale, die zumeist unterbelichtet bleiben oder im toten Winkel der globalen kommunikativen Wahrnehmung liegen.

      Zu sehen von
      11. März bis 1. April 2022
      Mi - Fr: 14 - 18 Uhr
      1080 Wien, Strozzigasse 36