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  • Paper Positions Berlin

    Vom 27. – 30. April 2023, während des Berliner Galerienwochenendes, präsentiert die paper positions berlin zum siebten Mal mehr als 50 internationale Galerien mit herausragenden Positionen aus zeitgenössischer und moderner Kunst mit dem Fokus auf Zeichnung und dem Material Papier.

    In der zentral am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte gelegenen Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz wird die paper positions berlin während des Berliner Galerienwochendes dieses besondere Genre innerhalb der Kunst wieder konzentriert in den Mittelpunkt stellen. Dabei sollen jene Galerien und die von ihnen vertretenen Künstler:innen eine Präsentationsmöglichkeit bekommen, die sich dem Thema Zeichnung und dem Medium Papier mit all seinen spezifischen Besonderheiten, seiner Fragilität und seiner enormen Vielseitigkeit widmen. 

    Im Sinne ihres ganz auf die meist sensiblen Exponate zugeschnittenen Messekonzepts ohne klassische Kojen setzt die paper positions berlin bewusst auf eine salonartige Situation. Ebenso unterstreicht die begrenzte Anzahl der Galerien den Charakter einer großen Themenausstellung. Die räumliche Gestaltung bietet den Besuchern sowohl einen offenen Überblick als auch die Möglichkeit, sich einzelnen künstlerischen Werken unmittelbar zu nähern und sie im wechselseitigen Dialog wahrzunehmen.

    Galerie Rudolf Leeb nimmt in Kooperation mit der Münchner Galerie J.J. Heckenhauer erstmals an einer Paper Positions teil und wird Arbeiten von Lavinia Lanner präsentieren.

    Lavinia Lanner, geboren 1985 in Österreich, lebt und arbeitet in Salzburg und Wien
    2005-2010 Akademie der bildenden Künste Wien
    2008 Slade School of Fine Art, University College London
    2004-2011 BA in Intercultural Communication
    MA in Conference Interpreting (DE/IT/EN) University of Vienna

    Galeriekünstlerin Lavinia Lanner
    lavinialanner.com

    paper positions berlin
    27. – 30. April 2023
    Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz
    Französische Strasse 33 a-c
    10117 Berlin
    paperpositions.com

  • Lavinia Lanner, Your secret, perched in ecstasy, 340 x 150 cm, 3B-Bleistift auf Papier, 2021 - Parallel 2021 für Galerie Rudolf Leeb

  • Vienna Artweek 2022

    Open Studio Days im Weißen Haus
    Foto: Joanna Pianka für eSeL

  • LAVINIA LANNERS ZEICHNUNG

    Drei Annäherungsversuche

    Die Frage danach, was Lavinia Lanner macht, bringt uns zur zweiten Annäherung. Diese geht vom „Was", vom Inhalt aus. Der ist hier sehr prägnant und mit der Serie „Hairbarium" sogar titelgebend - Pflanzen. Welche Pflanzen? Haben wir eine Botanikerin oder einen Botaniker hier? Nein. Gut, denn das brauchen wir auch gar nicht. Denn die meisten Pflanzen, die sie zeichnet, gibt es gar nicht als Pflanzen, sondern nur als Zeichnung. Strenggenommen müsste man also eher von Pfanzen - Neuschöpfungen als von Pflanzen - Darstellungen sprechen. Auch wenn sie zunächst mit realen Pflanzen begonnen hat, Lavinia Lanner ist kein Pflanzenfreak und keine Blumenliebhaberin. Aber worum geht es dann? Eine Möglichkeit ist, dass es weniger um Pflanzen geht als um die Ähnlichkeit von Pflanzen und anderen Objekten. Zeichnungen wie diese, lassen an den Fotografen Robert Mapplethorpe denken, in dessen Pflanzenfotografien die Ähnlichkeit von Pflanzen mit menschlichen Sexualorganen und Körperöffnungen so deutlich werden und der sagt: „Ob es sich um einen Schwanz oder eine Pflanze handelt, ich schaue mir das genau auf die gleiche Art und Weise an". Diese zwei Pflanzenbilder heißen sogar „Portale", so dass die Ähnlichkeit unterstrichen wird. Aber selbst auf Objekt-, das heißt auf Inhaltsebene, schafft Lanner in ihren Zeichnungen etwas, was in der reinen Fotografie nicht möglich ist: ein generisches Objekt. Sie zeigt uns keine Pflanzen, sondern nur etwas, das aussieht wie eine Pflanze - oder vielleicht sogar nur pflanzliche Formen.

    Ausschnitt aus einer Rede von Klaus Speidel zur Eröffnung der Ausstellung von Lavinia Lanner „Hairbarium“ in der Galerie Rudolf Leeb, Wien.

    Klaus Speidel ist Wissenschaftler mit Fokus auf Kunst- Erzähl- und Bildtheorie, Kunstkritiker und Kurator, arbeitet an der Universität Wien. 

Lavinia Lanner

Installation einer 10 Meter langen Zeichnung im Stiegenhaus des "Weißen Hauses" anläßlich der Open Studio Days der Vienna Artweek 2022

Foto: Joanna Pianka für eSeL

Lavinia Lanner

PORTAL II, 100 x 70 cm, 3B-Bleistift auf Papier, 2020