• Vienna Contemporary / Zone 1

    Julia Belova

    Vienna Contemporary
    8. - 11. September 2022
    Kursalon Wien, 1010 Wien, Johannesgasse 33

    Zone 1 - kuratiert von der jungen slowenischen Kuratorin Tjaša Pogačar, präsentiert Einzelpositionen junger KünstlerInnen, die in Österreich leben und arbeiten.

    Wir zeigen Julia Belova (geb.1991 in Tver, Rußland), eine in Wien lebende Bildhauerin, die sich dem Material Porzellan verschrieben hat.

    Vienna Contemporary zur Zone 1 2022

Einblicke in die Ausstellung

„Als spezielles Territorium innerhalb der Kunstmesse in Wien – einer Stadt, die ein wichtiges kulturelles Zentrum an der Kreuzung von Ost und West, Vergangenheit und Zukunft ist – widmet sich ZONE 1 der Präsentation progressiver Positionen unter den von den Galerien vertretenen KünstlerInnen, deren Praxis durch die Einbindung in den österreichischen Kontext geprägt wurde oder wird. ZONE1 bietet einen Einblick in die aufstrebende Wiener und österreichische Kunstszene, indem sie ein besonderes Augenmerk auf junge KünstlerInnen und Galerien legt, die sie unterstützen. Als Indikator für die Vitalität der Galerieszene und mögliche Richtungen, in die sie sich in Zukunft entwickeln könnte, fungiert ZONE 1 auch als eine Art Inkubator, der die möglichen Überschneidungen von Marktdynamik und aufkommenden künstlerischen und kuratorischen Perspektiven beherbergt.

Meine kuratorische Arbeit ist im Dialog mit Kunstpraktiken entstanden, die ein kritisches Bewusstsein und die Erforschung von radikalen Veränderungen und 
Möglichkeiten fördern, die durch neue Technologien entstanden sind. Praktiken, die von dem Wunsch motiviert sind, eine andere Realität zu bewohnen als die sozial, politisch und ökologisch prekäre, die wir geerbt haben, und die über die bloße Reflexion des aktuellen Zustands der Welt hinaus auch neue Erzählungen für andere mögliche (nicht nur menschliche) Zukunftsszenarien vorstellen, prototypisieren und testen. Ich freue mich, die Rolle der Kuratorin der diesjährigen ZONE 1 zu übernehmen, da sie eine Gelegenheit bietet, diesen Dialog und mein Interessengebiet mit Fragen, Ansätzen und Perspektiven einer jungen Generation von KünstlerInnen in Österreich zu erweitern.“

Tjaša Pogačar

Tjaša Pogačar ist Kuratorin, Mitbegründerin und Chefredakteurin des Magazins Šum in Ljubljana. Darüber hinaus arbeitet Pogačar als Kuratorin und Produzentin neuer Medienkunst am Projekt Atol Institute in Ljubljana und ist Kuratorin von ISKRA DELTA - 34th Ljubljana Graphic Biennale.

ZONE 1 wird unterstützt vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.

Ausstellungstext Deutsch

Ausstellungstext Englisch

In ihrer künstlerischen Praxis untersucht Julia Belova die Relevanz des Barock und verbindet diese Zeit mit der Gegenwart. Sie experimentiert mit der Ästhetik des religiösen Barock und schafft eine Collage aus dessen Elementen, in dem sie Körperlichkeit und Sexualität fetischisiert. Mittels plastischen Porzellans, das sie als Hauptmaterial für ihre Skulpturen verwendet, untersucht sie den Hauptkonflikt dieser absolutistischen Ära, den Konflikt zwischen einer von der Gesellschaft auferlegten sozialen Rolle und der individuellen Authentizität. Dieser Konflikt besteht nach Ansicht der Künstlerin auch heute noch, insbesondere für Frauen und Vertreter der LGBT+-Community. Das pulsierende Leben ihrer Körperobjekte steht im krassen Gegensatz zum leblosen Porzellan, aus dem sie geschaffen sind.

Alle Fotos:kunst-dokumentation.com